Im September 2022 startete die Berichterstattung für die Tarifverhandlungen 2023 für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. Der Verhandlungsauftakt mit den öffentlichen Arbeitgebern von Bund und Kommunen findet am 24. Januar 2023 statt.
Was wird ver.di in den anstehenden Tarifverhandlungen fordern? Welches Angebot werden die Arbeitgeber unterbreiten? Eine ausführliche Berichterstattung mit Prognose finden Sie nachfolgend.
Bildquelle: istockphoto.com | Warnstreiks der deutschen Gewerkschaften verdi
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Die Tarifrunde TVöD 2023- Fakten
- Was wird verhandelt?
- Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
- Für wie viele Beschäftigte?
- 2.438.649- Kommunen (Stand: 31.05.2021)
- 147.000 - Bund
- Insgesamt mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte
- Wann beginnt die Tarifrunde TVöD 2023?
- 24. Januar 2023
- Gibt es eine Einigung?
- eine Einigung ist noch offen
- Wer verhandelt?
- Arbeitgeberseite für den Bund: Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
- Arbeitgeberseite für die Städte und Gemeinden sowie die kommunalen Betriebe: "Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände" (VKA), Karin Welge (Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA)
- Arbeitnehmerseite: Gewerkschaften
Verhandeln werden:
- Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) = Arbeitgeber
- Gewerkschaften = für die Interessen der Beschäftigten im TVöD
Verhandlungstermine
- 24.01.2023: 1. Verhandlungsrunde
- 22.-23.02.2023:2. Verhandlungsrunde
- 27.-29.03.2023: 3. Verhandlungsrunde
Welche Gewerkschaften verhandeln bei der Tarifrunde?
Zu den Gewerkschaften gehören ver.di, dbb beamtenbund und Tarifunion, die DGB-Gewerkschaften wie Gewerkschaft der Polizei (GdP), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Die GdP vertritt bei den Tarifverhandlungen TVöD 2023 insgesamt 40.911 Beamte und5.123 Beschäftigte der Bundespolizei, der Kommunen der Bundesländer Bremen und Baden-Württemberg sowiedes Bundeskriminalamtes. Für diese gilt der TVöD. Dabei sind für die Beschäftigten dieEntgeltordnung Bund und Entgeltordnung VKA für den Polizeibereich maßgeblich. Ihre Tätigkeiten umfassen insbesondere allgemeine Tätigkeiten im Verwaltungsdienst, in den Kfz-Werkstätten, im kriminaltechnischen Bereich, in der Informationstechnik, in der Hubschrauberstaffel, in der Schießwarte, als Köche und auch als Techniker.
Verlauf der Tarifverhandlung TVöD 2023
13.02.2023: Rheinland-Pfalz kündigt vor den Tarifverhandlungen Warnstreiks an
Am Dienstag, den 14. Februar 2023, wird es in Rheinland-Pfalz zu Arbeitsniederlegungen kommen: in Worms, Landau und in Pirmasens. Am Mittwoch, dem 15. Februar 2023, werden Ludwigshafen und Kaiserslautern folgen. Es wird mit Kita-Schließungen und Einschränkungen in vielen Bereichen des Öffentlichen Dienstes gerechnet.
09.02.2023: Warnstreiks auf bundesweiter Ebene
Am heutigen Donnerstag kommt es zu Warnstreiks auf Bundesebene. Es sind viele Bereiche betroffen wie beispielsweise Nahverkehr, Kita, Krankenhäuser, Theater und Verwaltung.
Wie ver.di NRW mitteilt, werden inNordrhein-Westfaleninsbesondere Kliniken, dasJugend- und Sozialamt,die Stadtkasse, das Systemhaus sowie einzelne kleine Bereiche der Stadtverwaltung sowie der Nahverkehr bestreikt werden.
In Dortmund soll ganztägig der Nahverkehr bestreikt werden, was heißt, dass kein Bus und keine Bahn im Zeitraum von Betriebsbeginn (ca. 3.30 Uhr) bis Betriebsende (ca. 1.30 Uhr am Folgetag) fahren wird. Betroffen ist der komplette ÖPNV einschließlich der NachtExpress-Linien. Auch in Castrop-Rauxel und Schwerte werden die Buslinien heute ausfallen.
In Düsseldorf bleiben ebenso Busse und Bahnen stehen.Wiedie Düsseldorfer Rheinbahn mitteilte, wird der ÖPNV an zwei Tagen bestreikt werden. Der Streik wird am Donnerstag um 3 Uhr beginnen und 48 Stunden dauern. Betroffen wird das gesamte Rheinbahnnetz sein einschließlich der Kreis Mettmann, die Stadt Meerbusch und die Verbindungen nach Ratingen, Duisburg, Neuss und Krefeld.
Die Schwebebahn und die Busse werden in Wuppertal stillstehen. Auch hier werden sich die Warnstreiks auf zwei Tage ausdehnen.
In Solingen verkehren ab dem zentralen Busbahnhof heute nur die beiden LinienSB 25 nach Kölnund 252 nach Burscheid.
In Aachen werden hingegen Kitas bestreikt. Es könnten Notgruppen eingerichtet werden, allerdings ist dies noch nicht ganz sicher.
In Köln wird lediglich die Stadtverwaltung bestreikt. Kitas sind geöffnet und Busse und Bahnen fahren regulär.
In Berlinkommt es zu Warnstreiks bei Vivantes, Charité, den BSR, den Wasserbetrieben, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und dem Studierendenwerks Berlin. Da die BSR streiken werden heute Biotonnen und Restabfalltonnen nicht geleert. Zudem sollen hier die Warnstreiks am Freitag, den 10.02.2023, fortgesetzt werden. Auch Auszubildende werden sich beteiligen.
In Augsburg werden Kitas bestreikt. Hier kommt es zu erheblichen Einschränkungen.
In Hessen sind vor allem Kliniken, Verwaltungen und Schwimmbäder von den Warnstreiks betroffen.
08.02.2023: Studierende streiken gemeinsam mit Beschäftigten
Studierende und Beschäftigte streiken gemeinsam für einen Inflationsausgleich. Mehr Lohn ist gefordert, aber auch ein Ende der Sparpolitik der Bundesregierung im öffentlichen Dienst. Der öffentliche Dienst sei kaputtgespart, Mitarbeiter in bestimmten Berufen werden immer knapper und die Löhne seien gering. So gehen nicht nur die Beschäftigten im TVöD und anderen Tarifverträgen auf die Straße, sondern auch Studierende, denn sie werden es sein, die dann nach dem Studium einen Job zu fairen Arbeitsbedingungen und guter Bezahlung haben möchten.
30.01.2023: Warnstreiks bei der Hochbahn in Hamburg
In Hamburg soll es am Mittwoch zu Warnstreiks bei der Hochbahn kommen. das heißt, es werden Busse und Bahnen nur mit Verzögerungen fahren oder ganz ausfallen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hatte mit der Hochbahn parallel zur Tarifrunde TVöD 2023 Verhandlungen geführt. Diese blieben ohne Erfolg. Gefordert wird für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von mindestens 600 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber bieten indesein Lohnplus von 4,5 Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat mehr sowie 3.000 Euro Inflationsausgleich.
24.01.2023: Auftakt 1. Verhandlungsrunde 2023 beginnt heute um 12 Uhr
18:28 Uhr:Die erste Verhandlungsrunde ist ergebnislos zu Ende gegangen. Derdbb Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Ulrich Silberbach kündigte in den nächsten Wochen zahlreiche Streikaktionen an:
"Bund und Kommunen bringen das Kunststück fertig, gegen Tarifrituale zu wettern, die sie selbst immer wieder erzwingen. Wir brauchen ein verhandlungsfähiges Angebot und nicht diese Rituale der Respektlosigkeit.Die Kolleginnen und Kollegen verlangen zu recht, dass ihre Reallohnverluste ausgeglichen werden. Es kann nicht sein, dass die, die uns so sicher durch die Mehrfachkrisen der letzten Jahre geführt haben, jetzt auch noch Zeche dafür zahlen sollen. Das erzeugt Frust und der wird sich auf Straßen und in Betrieben zeigen."
Mögliche Warnstreiks
In welchem Umfang tatsächlich gestreikt wird, hänge vom Verlauf des zweiten Verhandlungstermins am 22. und 23. Februar ab.
Video: Nancy Faeser schwierige Gespräche. "Die Forderungen der Gewerkschaften sind hoch"
Quelle: youtube.com
8:14 Uhr: Die Tarifverhandlungen der Tarifrunde TVöD 2023 beginnen heute in Potsdam um 12 Uhr. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke teilt mit:
"Im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen brodelt es. Die Beschäftigten haben den Eindruck, mit einem wachsenden Berg von Aufgaben und Anforderungen allein gelassen zu werden. Die Arbeitgeber müssen wissen: Die Belegschaften werden sich in der Tarifrunde nicht mit warmen Worten und einem schlechten Ergebnis abspeisen lassen."
18.01.2023: Die Tarifverhandlungen werden 12 Uhr beginnen
Am 24.01.2023 werden die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen um 12 Uhr in Potsdam beginnen.Nicht verhandelt wird für Beamte, Richter und Soldaten. Für diese wird eine zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses angestrebt.Eine Akkreditierung für Journalisten ist nur bis zum 20. Januar 2023, 12:00 Uhrbeantragbar.
16.01.2023: ver.di fordert bei Helios-Kliniken ebenso 10,5 %
Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert für die Beschäftigten der Helios-Kliniken wie auch für den öffentlichen Dienst 10,5 % mehr Lohn, mindestens 500 Euro mehr und 200 Euro mehr für Auszubildende.Insgesamt sind vomKonzerntarifvertrag35 Helios-Kliniken erfasst, in denen rund 21.000 Beschäftigte arbeiten. Die erste Tarifrunde fand am 12.01.2023 statt und ging ergebnislos zu Ende. Eine zweite Tarifrunde folgt am 28.02.2023.
12.01.2023: Wie realistisch ist eine Gehaltserhöhung von 10,5 %?
Wenn man sich die letzten 10 Jahre der tariflichen Lohnerhöhungen im TVöD anschaut, so stellt man fest, dass diese nicht annähernd an die 10-Prozent-Marke herankamen. Im Jahr 2012 lag die Erhöhung bei 3,5 %, im Jahr 2013 bei 2,8 %, 2014 bei 3,0 %, 2015 und 2016 bei 2,4 %, 2017 bei 2,35 %, 2018 bis 2019 zwischen 2,81 % und 5,70 %, 2020 bei 0,9 % bis 1,8 %, 2021 bei 1,4 % und schließlich 2022 bei 1,8 %. So ist nun leicht vorstellbar, dass die geforderten 10,5 % so in ihrer Form wohl kaum durchgesetzt werden können. Vorstellbar wäre eine Splittung auf zwei Jahre verteilt. 2023 könnten TVöD-Beschäftigte somit eine Erhöhung von 3,4 % erhalten und 2024 weitere 3,2 %. Zudem könnte eine Einmalzahlung während der Tarifverhandlungen ausgehandelt werden.
500 Euro mindestens mehr? Geht das?
Die Forderung von ver.di, 500 Euro mehr Geld für jeden Beschäftigten im TVöD durchzusetzen, klingt für viele Beschäftigte erst einmal super. Aber ist das überhaupt realistisch? In der Vergangenheit wurden selten, eigentlich nie, mindestens 500 Euro mehrLohn durchgesetzt. Es gab zwar in den oberen Entgeltgruppen durch eine prozentuale Steigerung den ein oder anderen Beschäftigten, der sich über eine höhere Lohnerhöhung freuen konnte, aber wenn wir ehrlich sind, sind es doch die unteren und mittleren Entgeltgruppen, die eine höhere Entlohnung mal nötig hätten. In diesen Entgeltgruppen sind die meisten Pflegekräfte, Busfahrer, Beschäftigte bei der Müllabfuhr, Erzieher und Pförtner eingestuft - alle diejenigen, die unser öffentliches Leben aufrecht erhalten. Natürlich darf man die oberen Entgeltgruppen nicht vergessen. Auch sie machen natürlichen ihren Job. 500 Euro für alle wäre schön, aber vielleicht sollte man 500 Euro nach Entgeltgruppen staffeln. Die unteren Entgeltgruppen im TVöD könnten 500 Euro mehr erhalten, die mittleren 300 Euro und die oberen 150 Euro mehr. Angesichts der hohen Inflation wäre dies eventuell eine adäquate Lösung.
11.01.2023: Prognosetabelle TVöD Bund ab 01.01.2023 ohne Inflation
Die nachfolgende Entgelttabelle stellt eine Prognose dar. So würde das Gehalt ausfallen, wenn die Forderung von 10,5 Prozent tatsächlich durchgesetzt werden würde.
EG | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|
E 15Ü | 6765,56 | 7508,63 | 8212,55 | 8681,85 | 8791,36 | 0,00 |
E 15 | 5543,85 | 5920,83 | 6341,34 | 6915,40 | 7505,92 | 7894,42 |
E 14 | 5019,99 | 5361,35 | 5807,14 | 6301,83 | 6853,27 | 7249,14 |
E 13 | 4627,13 | 5001,25 | 5427,14 | 5889,54 | 6433,64 | 6728,92 |
E 12 | 4146,97 | 4577,46 | 5080,56 | 5638,78 | 6293,79 | 6604,59 |
E 11 | 4002,49 | 4398,43 | 4770,48 | 5174,13 | 5726,56 | 6037,38 |
E 10 | 3858,95 | 4169,18 | 4521,86 | 4904,35 | 5330,29 | 5470,15 |
E 9c | 3714,28 | 3983,03 | 4318,48 | 4683,98 | 5080,26 | 5207,47 |
E 9b | 3569,61 | 3692,40 | 3999,90 | 4337,32 | 4708,69 | 5019,47 |
E 9a | 3424,95 | 3654,03 | 3717,03 | 3929,99 | 4320,17 | 4474,56 |
E 8 | 3215,96 | 3430,83 | 3579,66 | 3728,24 | 3887,60 | 3964,23 |
E 7 | 3020,93 | 3268,48 | 3415,95 | 3564,77 | 3705,14 | 3780,51 |
E 6 | 2965,21 | 3168,94 | 3311,80 | 3453,17 | 3592,02 | 3662,75 |
E 5 | 2846,80 | 3044,43 | 3177,90 | 3319,25 | 3450,61 | 3518,49 |
E 4 | 2714,44 | 2914,43 | 3082,22 | 3186,68 | 3291,12 | 3352,28 |
E 3 | 2672,62 | 2887,69 | 2940,02 | 3059,66 | 3149,43 | 3231,66 |
E 2Ü | 2499,07 | 2749,22 | 2839,09 | 2958,91 | 3041,25 | 3102,71 |
E 2 | 2477,59 | 2695,24 | 2748,01 | 2823,33 | 2988,87 | 3162,05 |
E 1 | 0,00 | 2227,15 | 2263,99 | 2310,06 | 2353,01 | 2463,56 |
Prognosetabelle TVöD ab 01.01.2023 mit Einberechnung der Inflation
Wenn es tatsächlich zu einer 10,5-prozentigen Gehaltserhöhung für die TVöD-Beschäftigten in der Tarifrunde 2023 kommen sollte und man nun einedurchdas Statistische Bundesamtprognostizierte Inflationsrate von 4,9 % für Januar 2023 zugrunde legt, so erhöhen sich die Gehälter wie folgt:
EG | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|
E 15Ü | 6734,06 | 7473,67 | 8174,31 | 8641,43 | 8750,42 | 0,00 |
E 15 | 5518,04 | 5893,27 | 6311,81 | 6883,20 | 7470,97 | 7857,66 |
E 14 | 4996,62 | 5336,39 | 5780,10 | 6272,48 | 6821,36 | 7215,39 |
E 13 | 4605,59 | 4977,97 | 5401,87 | 5862,12 | 6403,69 | 6697,59 |
E 12 | 4127,66 | 4556,15 | 5056,90 | 5612,53 | 6264,49 | 6573,83 |
E 11 | 3983,85 | 4377,95 | 4748,27 | 5150,04 | 5699,90 | 6009,27 |
E 10 | 3840,98 | 4149,76 | 4500,80 | 4881,52 | 5305,47 | 5444,68 |
E 9c | 3696,99 | 3964,48 | 4298,38 | 4662,18 | 5056,61 | 5183,22 |
E 9b | 3552,99 | 3675,21 | 3981,28 | 4317,13 | 4686,77 | 4996,10 |
E 9a | 3409,00 | 3637,01 | 3699,73 | 3911,69 | 4300,06 | 4453,73 |
E 8 | 3200,98 | 3414,85 | 3562,99 | 3710,88 | 3869,50 | 3945,77 |
E 7 | 3006,86 | 3253,26 | 3400,05 | 3548,18 | 3687,89 | 3762,91 |
E 6 | 2951,41 | 3154,19 | 3296,38 | 3437,09 | 3575,30 | 3645,70 |
E 5 | 2833,55 | 3030,25 | 3163,11 | 3303,80 | 3434,54 | 3502,10 |
E 4 | 2701,80 | 2900,86 | 3067,87 | 3171,84 | 3275,80 | 3336,67 |
E 3 | 2660,18 | 2874,24 | 2926,33 | 3045,41 | 3134,76 | 3216,61 |
E 2Ü | 2487,43 | 2736,42 | 2825,87 | 2945,14 | 3027,09 | 3088,26 |
E 2 | 2466,05 | 2682,69 | 2735,22 | 2810,18 | 2974,95 | 3147,32 |
E 1 | 0,00 | 2216,78 | 2253,45 | 2299,30 | 2342,05 | 2452,09 |
So viel Gehalt würde es bei 10,5 % Erhöhung geben unter Einberechnung der Inflation
Zugrunde gelegt wurde hier die durchdas Statistische Bundesamtprognostizierte Inflationsrate von 4,9 % für Januar 2023. Die Werte geben eine 10,5-prozentige Gehaltserhöhung wieder, die durch 4,9 % Inflation minimiert wird.
EG | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|
E 15Ü | 611,38 | 678,53 | 742,14 | 784,55 | 794,44 | 0,00 |
E 15 | 500,98 | 535,05 | 573,04 | 624,92 | 678,28 | 713,39 |
E 14 | 453,64 | 484,49 | 524,77 | 569,47 | 619,31 | 655,08 |
E 13 | 418,14 | 451,95 | 490,43 | 532,22 | 581,39 | 608,07 |
E 12 | 374,75 | 413,65 | 459,11 | 509,56 | 568,75 | 596,83 |
E 11 | 361,69 | 397,47 | 431,09 | 467,57 | 517,49 | 545,58 |
E 10 | 348,72 | 376,75 | 408,62 | 443,19 | 481,68 | 494,32 |
E 9c | 335,65 | 359,93 | 390,25 | 423,28 | 459,09 | 470,58 |
E 9b | 322,57 | 333,67 | 361,46 | 391,95 | 425,51 | 453,59 |
E 9a | 309,50 | 330,20 | 335,90 | 355,14 | 390,40 | 404,35 |
E 8 | 290,61 | 310,03 | 323,48 | 336,91 | 351,31 | 358,23 |
E 7 | 272,99 | 295,36 | 308,69 | 322,14 | 334,82 | 341,63 |
E 6 | 267,96 | 286,37 | 299,28 | 312,05 | 324,60 | 330,99 |
E 5 | 257,26 | 275,11 | 287,18 | 299,95 | 311,82 | 317,95 |
E 4 | 245,29 | 263,37 | 278,53 | 287,97 | 297,41 | 302,93 |
E 3 | 241,52 | 260,95 | 265,68 | 276,49 | 284,60 | 292,03 |
E 2Ü | 225,83 | 248,44 | 256,56 | 267,39 | 274,83 | 280,38 |
E 2 | 223,89 | 243,56 | 248,33 | 255,13 | 270,09 | 285,74 |
E 1 | 0,00 | 201,26 | 204,59 | 208,75 | 212,63 | 222,62 |
So viel Lohn würde es bei 10,5 % Erhöhung geben ohne Einberechnung der Inflation
Wenn es keine Inflation geben würde, würde der Reallohn für die TVöD-Beschäftigten tatsächlich 10,5 % Erhöhung entsprechen. Das wäre der Idealfall.
EG | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 |
---|---|---|---|---|---|---|
E 15Ü | 642,88 | 713,49 | 780,38 | 824,97 | 835,38 | 0,00 |
E 15 | 526,79 | 562,61 | 602,57 | 657,12 | 713,23 | 750,15 |
E 14 | 477,01 | 509,45 | 551,81 | 598,82 | 651,22 | 688,83 |
E 13 | 439,68 | 475,23 | 515,70 | 559,64 | 611,34 | 639,40 |
E 12 | 394,06 | 434,96 | 482,77 | 535,81 | 598,05 | 627,59 |
E 11 | 380,33 | 417,95 | 453,30 | 491,66 | 544,15 | 573,69 |
E 10 | 366,69 | 396,17 | 429,68 | 466,02 | 506,50 | 519,79 |
E 9c | 352,94 | 378,48 | 410,35 | 445,08 | 482,74 | 494,83 |
E 9b | 339,19 | 350,86 | 380,08 | 412,14 | 447,43 | 476,96 |
E 9a | 325,45 | 347,22 | 353,20 | 373,44 | 410,51 | 425,18 |
E 8 | 305,59 | 326,01 | 340,15 | 354,27 | 369,41 | 376,69 |
E 7 | 287,06 | 310,58 | 324,59 | 338,73 | 352,07 | 359,23 |
E 6 | 281,76 | 301,12 | 314,70 | 328,13 | 341,32 | 348,04 |
E 5 | 270,51 | 289,29 | 301,97 | 315,40 | 327,89 | 334,34 |
E 4 | 257,93 | 276,94 | 292,88 | 302,81 | 312,73 | 318,54 |
E 3 | 253,96 | 274,40 | 279,37 | 290,74 | 299,27 | 307,08 |
E 2Ü | 237,47 | 261,24 | 269,78 | 281,16 | 288,99 | 294,83 |
E 2 | 235,43 | 256,11 | 261,12 | 268,28 | 284,01 | 300,47 |
E 1 | 0,00 | 211,63 | 215,13 | 219,51 | 223,59 | 234,09 |
10.01.2023: Größere Arbeitsniederlegungen angekündigt
DerVorsitzende des Beamtenbunds dbb, Ulrich Silberbach, droht den Arbeitgebern mit größeren Arbeitsniederlegungen, sofern die Forderungen der Gewerkschaften zur Tarifrunde 2023 nicht erfüllt werden:
"So wie ich die Äußerungen der Arbeitgeber gerade deute, wird es nicht bei den obligatorischen Warnstreiks bleiben. Denn wenn sie weiter derart auf der Bremse stehen, womöglich selbst noch mit Forderungen auf uns zukommen, schließe ich Flächenstreiks nicht aus. Dann wird es richtig ungemütlich."
21.12.2022: Erstes Teilergebnis der Tarifrunde 2023 als Auftakt erzielt
Die Caritas teilt mit, dass rund 650.000 Beschäftigte in Vollzeit und aus allen Bereichen für die Jahre 2023 und 2024 eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euroerhalten werden.Auszubildende werden 1.000 Euro bekommen.
Norbert Altmann, Sprecher der Caritas-Dienstgeber, erklärt:
"Dieser Beschluss ist ein erster Teilabschluss der Tarifrunde 2023. Im nächsten Jahr werden weitere Verhandlungen geführt, und zusätzliche Elemente werden dem heutigen Beschluss folgen.Wir sind froh, dass wir zum Tarifrundenauftakt ein wichtiges Zeichen mit der Auszahlung einer Inflationsprämie setzen konnten – gerade in diesen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsicheren Zeiten von Energiekrise, Krieg in Europa und Inflation. Klar ist jedoch, dass die Entscheidung, diese Prämie zu zahlen, eine große finanzielle Herausforderung ist, die die Einrichtungen und Dienste zu stemmen haben. Wir haben das bei den Verhandlungen auf jeden Fall im Blick. Um diese Herausforderungen managen zu können, haben wir unter anderem dafür gesorgt, dass die Einrichtungen den vom Gesetzgeber ermöglichten Auszahlungszeitraum bis Ende 2024 vollständig ausschöpfen können. Des Weiteren gehen wir davon aus, dass die Inflationsausgleichsprämie – ein von der Politik gefördertes Element – bei den Kostenträgern in der Refinanzierung berücksichtigt wird."
20.12.2022: Es fehlen bis 2023 über eine Million Beschäftigte
Derver.di-Vorsitzende Frank Werneke erklärt angesichts der Tarifverhandlungen TVöD, dass es im öffentlichen Dienst bis 2030 einen Bedarf von rund einer Million zusätzlichen Beschäftigten gäbe. Zudem macht er deutlich:
"Die Inflationsentwicklung, Lebensmittel-, Energie- und Benzinpreise reißen tiefe Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien über Wasser halten sollen, einige können ihre Mieten oder Heizkosten nicht mehr zahlen.Die Sicherung der Einkommen durch einen Inflationsausgleich, insbesondere für die Beschäftigten mit mittleren und eher niedrigen Einkommen steht für uns im Zentrum der Tarifrunde."
Was sagen die anderen Gewerkschaften zu den Tarifverhandlungen TVöD 2023?
GEW - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Seit etlichen Monaten streikt die GEW Berlin mit Tausenden Lehrern wiederholt für kleinere Klassen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen. Sie fordern eine kleinere Klassengröße und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer. Durch die Absenkung der Schülerzahl in den Unterrichtsklassen, könne die Arbeitsbelastung deutlich minimiert werden.
Oliver Brüchert, Tarifkoordinator beim GEW-Hauptvorstand weist zudem auf den Lehrermangel hin:
"Wenn weniger Kinder in einer Klasse unterrichtet werden, müssen mehr Lehrkräfte eingestellt werden, um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten."
dbb - dbb Beamtenbund und Tarifunion
Auch der dbb beschäftigt sich mit dem Lehrermangel. Hierzu erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 16. Dezember 2022 bei der Bundesversammlung des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE):
"Der Lehrkräftemangel ist nicht vom Himmel gefallen. Der dbb und die Bildungsgewerkschaften unter seinem Dach warnen davor schon eine gefühlte Ewigkeit. Umso frustrierender ist es für die Kolleginnen und Kollegen, dass hier so wenig passiert ist. Zumal mit der Corona-Pandemie und der Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine die Belastung in den letzten Jahren nochmal erheblich gestiegen ist.Die Bundesländer pochen auf ihre Zuständigkeit für das Thema. Aber wenn der Bildungsföderalismus funktionieren soll, müssen sie ihrer Verantwortung auch gerecht werden. Wenn die Kultusministerkonferenz das nicht leisten kann, müssen die Ministerpräsidenten eingreifen und den Kampf gegen den Lehrkräftemangel zur ‚Chefsache‘ machen. Sonst gefährdet das den Bildungserfolg einer ganzen Generation. Das haben die Lehrerinnen und Lehrer sowie Leitungen aller Schulformen, die tagtäglich alles für unsere Kinder geben, obwohl sie oft nur den Mangel verwalten, einfach verdient."
18.11.2022: ver.di und dbb schauen auf Tarifabschluss der IG Metall
Die Gewerkschaften ver.di, dbb und weitere an der kommenden Tarifrunde TVöD im Januar 2023 beteiligte Gewerkschaften schauen aktuell auf das Tarifergebnis der IG Metall, welches kürzlich mit einem akzeptablen Ergebnis mit einer Lohnsteigerung von insgesamt von 8,5 % und einer Einmalzahlung von 3.000 Euro erzielt worden ist.
- Details zum Tarifergebnis IG Metall 2022
14.11.2022: VKA-Mitgliederversammlung: Rund 15 % mehr Lohn gefordert
Angesichts der anstehenden Tarifrunde 2023 hat sich die VKA-Mitgliederversammlung positioniert. Die Präsidentin und Verhandlungsführerin der VKA,Karin Welge,erklärt:
"Die anstehende Tarifrunde wird sehr herausfordernd, steht sie doch unter finanziell äußerst angespannten Rahmenbedingungen. Die von den Gewerkschaften geforderten Entgelterhöhungen liegen inklusive des geforderten Mindestbetrags von 500 Euro im Mittel bei rund 15 Prozent. Die hohen Kostensteigerungen durch die steigenden Energiepreise betreffen Kommunen und kommunale Unternehmen gleichermaßen. Wir können in den Kommunen das Geld nur einmal ausgeben. Wir brauchen genügend Mittel, um den Herausforderungen durch die Klimakrise gerecht zu werden und eine nachhaltige Mobilitätswende zu erreichen. Das sind auch Investitionen in nachfolgende Generationen.Die Gewerkschaftsforderungen liegen deutlich über der sogenannten Kern-Inflation. Denn die Forderungen berücksichtigen nicht die inflationsdämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung. Wir müssen aber genau hinschauen, wie die vom Gesetzgeber bereits verabschiedeten Entlastungspakete sowohl für Beschäftigte als auch für die kommunalen Arbeitgeber wirken"
11.10.2022: Forderungen für die Tarifrunde im Januar sind beschlossen
Heute wurden die Tarifforderungen für die Verhandlungsrunde am 24. Januar 2023 beschlossen. Die Gewerkschaft ver.di gibt folgende Forderungen bekannt:
- 10,5 % mehr Lohn für alle Beschäftigten, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat
- 200 Euro mehr für Praktikanten, Auszubildende und Studierende
- unbefristete Übernahme der Auszubildenden
- Laufzeit: 12 Monate
Derver.di-Vorsitzende Frank Werneke äußert sich zu den Forderungen wie folgt:
"Die Inflationsentwicklung, Lebensmittel-, Energie- und Benzinpreise reißen tiefe Löcher in die Haushaltskassen der Beschäftigten. Viele von ihnen wissen nicht, wie sie sich und ihre Familien über Wasser halten sollen, einige können ihre Mieten oder Heizkosten nicht mehr zahlen. Die Sicherung der Einkommen durch einen Inflationsausgleich, insbesondere für die Beschäftigten mit mittleren und eher niedrigen Einkommen steht für uns im Zentrum der Tarifrunde."
Bildquelle: ver.di.de
05.10.2022: "Wir müssten eigentlich 20 Prozent mehr fordern"
Der dbb-ChefUlrich Silberbach erwartet für die nächste Einkommensrunde im öffentlichen Dienst eine hohe Forderung. Zugleich erwartet Silberbach von der Bundesregierung mehrEngagement für den öffentlichen Dienst.
"Wir werden hohe Forderungen stellen müssen. Die Kolleginnen und Kollegen erwarten von uns, dass sie keinen Reallohnverlust erleiden. Und wenn man sich vor Augen hält, wo im Moment die Inflation steht, und dass man sich in Tarifverhandlungen am Ende meist immer irgendwo in der Mitte trifft, müssten wir eigentlich Forderungen von 16 bis 20 Prozent stellen. wir wissen, das können wir nicht bringen. Trotzdem glaube ich, es wird eine hohe Forderung sein. Wir haben ab dem ersten Januar ein Bürgergeld statt Hartz IV, das beinhaltet eine elfprozentige Steigerung. Wir haben in anderen Wirtschaftsbereichen Forderungen von acht Prozent, also ist das für mich die Bandbreite, in der wir diskutieren: zwischen acht und elf Prozent. Work-Life-Balance, sicherer Arbeitsplatz und sinnstiftende Tätigkeit. Der Punkt ist nur: Halten Sie damit heute noch junge Leute über 30 oder 40 Jahre im öffentlichen Dienst? Die Erkenntnisse, die wir haben, sind erschreckend. Die Leute machen gerne eine Ausbildung im öffentlichen Dienst, weil sie breit und vielfältig ist. Aber nach drei, vier Jahren gehen sie doch in die Privatwirtschaft, denn dort wird das Geld verdient. Wir haben die hohen Ausbildungskosten, und dann verlassen uns die Leute."
Zur Bundesinnenministerin fügte Silberbach hinzu:
"Sie kümmert sich um viele Themen. Der öffentliche Dienst und seine Beschäftigten geraten da etwas in Vergessenheit. Das ist jetzt im Vorfeld der Einkommensrunde für uns natürlich eine riesige Herausforderung. Wir wissen nicht, welche Schwerpunkte sie bei Themen wie Digitalisierung und Fachkräftegewinnung setzen will. Da müssen wir dringend Fortschritte erreichen. Die Frage ist, will sie wirklich einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst? Und ist sie bereit, mit Christian Lindner über die daraus resultierenden Finanzierungsanforderungen zu reden und zu streiten? Ich glaube, dass es fatal wäre, wenn wir den öffentlichen Dienst jetzt weiter ausbluten lassen."
26.09.2022:"Zusammen geht mehr"
Das Motto der Gewerkschaft ver.di der kommenden Tarifrunde TVöD 2023 heißt "Zusammen geht mehr" wie auf dem nachfolgenden Bild zu sehen ist:
Quelle des Bildes: Screenshotvonverdi.uzbonn.de
15.09.2022: TVöD Prognose 2023:Wie hoch wird Entgelterhöhung ausfallen?
Angesichts der steigenden Inflation ist es nicht auszuschließen, dass Forderungen der Gewerkschaften für TVöD-Mitarbeiter bei 10 Prozent Entgeltsteigerungen liegen werden. Eine ähnliche Forderung und ein ähnliches Ergebnis trat bereits beim Lufthansa Bodenpersonal ein. Auch hier wurde ein kräftiges Lohnplus wegen der Inflation gefordert. Am Ende konnten bis zu 19 Prozent Tarifsteigerung ausgehandelt werden. Wird dies ebenso im öffentlichen Dienst im TVöD erfolgen? Denkbar ist es.
04.09.2022: Wannstehen die Forderungen fest?
DieForderungen werden bis 23. September 2022 von den Mitgliedern abgefragt. Über die Forderungen wird dann am 11. Oktober entschieden und bekanntgegeben. Schon jetzt wird über eine Forderung von 15 % mehr Lohn diskutiert, um die Inflation auszugleichen.